Hey
Ich sitze nun alleine vorm Rechner und bin mit der Digitalisierung beschäftigt. Dabei geht mir vieles durch den Kopf und ich denk mir, dass ein Austausch über die Inhalte echt cool wäre.
Vielleicht findet habt ihr noch die Ressourcen einen Discord-Channel zu erreichten.
Wenn nicht, nenne ich jetzt hier meinen Namen und jede Person, die quatschen mag, darf sich gerne melden. ^^
Einen besseren Austausch vermisse ich hier seit dem allerersten Tag.
Für meine Begriffe ist dies stark durch das die automatisch generierten Betreffzeilen wie [7-13-1_und_7-2-3-2_HPKs_Challenge2025] 0875 bedingt. Dass die Personen immer nur mit den - auch noch doppelten - Microsoft-Bubbels angezeigt werden, macht nichts besser. Man hat selten Zeit und Lust, auf alle Beiträge zu klicken um zu sehen, ob irgendwo etwas ist, das einen interessiert oder wo man eine zusätzliche Information geben oder sich über einen Belang austauschen könnte.
Einige „Alte Kämpen“ werfen sich gegenseitig für den anderen interessante Karten zu. Mehr geht halt nicht ohne ein richtiges Forum.
Man kann noch Mails schreiben, das bleibt halt ein Dialog.
Einen schönen Abend noch
@macakm@s.schroeder
ja, so ein bisschen Gedanken austausch - reden können, die Gefühle mal teilen wäre echt schön.
Hatte gestern so einen Moment wo ich an der „ganzen Menschheit verzweifelt bin“.
Hatte um die 40 Karten erfasst - und das Gefühl an jedem Schicksal immer mehr zu verzweifeln.
Ich weiß nicht, inwieweit wir uns mit solchen Situationen unterstützen können - möchte aber gerne ein Gespräch anbieten, wenn ihr reden möchtet.
Notfalls per Mail - oder wir versuchen ein #Redebedarf oder so was ähnliches zumindest?
Ich bin dann gestern ins Planetarium gegangen - Sterne schauen tröstet irgendwie immer.
Herzliche Grüße, Eva
Behalte bitte immer im Hinterkopf, dass die Arbeit hier freiwillig ist. Wenn es dich so sehr belastet, kannst du jederzeit vorübergehend oder endgültig aufhören, und niemand kann und wird dir einen Vorwurf daraus machen. Bitte nicht falsch verstehen, ich sage nicht, dass du aufhören sollst, sondern nur, dass es keine moralische Verpflichtung gibt, hier etwas zu tun, mit dem du dich nicht wohl fühlst.
Mich persönlich nimmt es nicht allzu sehr mit, ich kann mich gut davon distanzieren. Mir ist natürlich bewusst, dass hinter jedem Dokument ein Mensch steht mit einem (insbesondere bei den Dokumenten, die direkt aus den KZs stammen) grausamen Schicksal. Aber es fühlt sich für mich irgendwie weit weg an, vielleicht weil es in einer Zeit war, als meine Großeltern sich noch nicht einmal kannten.
(Was mich interessanterweise aus irgend einem Grund mehr mitnimmt, sind einerseits das unvorstellbare Ausmaß (das Archiv enthält eine gefühlt unendliche Anzahl von Dokumenten, und doch ist keine Liste vollständig), und andererseits die teils schon absurde Mischung aus absoluter Willkür und Grausamkeit einerseits und fast schon übertriebener Bürokratie andererseits (z. B. in der „Effektenverwaltung“).)
Was den Redebedarf angeht, kann das doch hier im Forum geschehen? Dafür ist es schließlich da. Ich gebe zu, dass es hier an ein bisschen am „Community-Gefühl“ manch anderer Projekte mangelt. Aber ich denke, das kommt eher daher, dass das Thema so ernst ist, dass Smalltalk oder gar Witze unangebracht erscheinen.
Ich fände einen Discord Channel oder einen sub reddit wo man sich mehr und intensiver austauschen kann, wer Bedarf hat, auch keine schlechte Idee.
Mein Ansatz ist immer einige Pausen anlegen, wenn es zu viel ist. Mir persönlich hat das Buch: „Über Tyrannei - 20 Lektionen für den Widerstand“ von Timothy Snyder geholfen, es ist recht kurz und die Lektionen gibts auch bei YouTube, es hilft dabei sich zu vergegenwärtigen, dass man nicht hilflos oder verzweifelt bleiben muss.
Mir geht eigentlich der Austausch bezüglich zusätzlichen Informationen oder Fragen, die zu bestimmten Gefangenen oder Gegebenheiten auftauchen können, die diese Form eines „Forums“ nicht fördern kann.
Bei früheren Erfassungen mit leichterer Kommunikation habe ich mehr gelernt als in jedem Geschichts-Seminar möglich wäre. Z.B. dass Gefangene in Dachau Kaninchen züchten mussten: Zooniverse
English below
Irgendein anderer Channel würde für mich nicht passen, weil ich nirgends dabei bin - aus guten Gründen, wie derzeit überall in den so genannten „Sozialen“ Netzwerken zu beobachten ist.
In den vier Jahren, die ich jetzt hier dabei bin, habe ich mein Engagement auf ein passendes Maß reduziert bzw. es meinem Leben angepasst. In der Anfangszeit war ich zeitweise ein paar Stunden am Tag auf zooniverse, die Buchenwald-HPK waren einfach zu „spannend“, falls der Ausdruck hier erlaubt ist. Das war dann aber irgendwann nicht mehr mit meinem sonstigen Leben (Familie, Arbeit usw.) vereinbar. Jetzt arbeite ich hier jeden Tag ein bisschen und versuche, eine angemessene Distanz zu halten. Das fällt machmal schwer, aber dann kann man ja, wie oben schon bemerkt, mal Pause machen.
Und wir können uns ja alle diesen thread als Lesezeichen setzen, um uns über unsere Arbeit hier auszutauschen (bzw. werden wir ja eh alle benachrichtigt, wenn sich hier was Neues tut).
No other channel would suit me because I’m not involved anywhere - for good reasons, as can currently be seen everywhere in the so-called “social” networks.
In the four years that I’ve been here, I’ve reduced my involvement to a suitable level or adapted it to my life. In the early days, I sometimes spent a few hours a day on zooniverse, the Buchenwald HPK were just too “exciting”, if that’s the right term here. At some point, however, this was no longer compatible with my other life (family, work, etc.). Now I work here a bit every day and try to keep an appropriate distance. This is sometimes difficult, but then you can take a break, as mentioned above.
And we can all bookmark this thread to exchange information about our work here (resp. we’ll all be notified when something new happens here anyway).
Schønes WoE
/W
Ich weiß nicht, ob dir „Effektenverwaltung“ was sagt; es ist schon eine ganze Weile her, dass hier die Effektenkarten behandelt wurden. „Effekten“ waren die Sachen, die die Häftlinge bei ihrer Einlieferung dabei hatten, Kleidung usw. Die wurden verwahrt, und es wurde ein ziemlicher bürokratischer Aufwand getrieben, damit nichts verloren geht. Angesichts dessen, wie man die Gefangen behandelt hat, ist der sorgsame Umgang mit deren Eigentum schon irgendwie absurd.
Sicherlich wird trotzdem nicht weniges abhanden gekommen sein, und im Verlauf des Krieges wurden unter der Begründung des krigesbedingten Mangels die Effekten von immer mehr Häftlingsgruppen auch offiziell „aufgelöst“ und verwertet. Aber prinzipiell scheint man das durchaus ernst genommen zu haben. Als ich einmal in den online verfügbaren Dokumenten geblättert habe, fand ich ein Schreiben, wo die Verwaltung eines KZs an ein anderes KZ schriebt und anmahnt, dass die Effekten für die überstellten Häftlinge endlich nachgesandt werden sollten. Auf der nächsten Seite der selben Akte wurde dann angemerkt, dass Häftlinge, die mit giftigen Stoffen arbeiten müssen, nicht lange durchhalten und vorgeschlagen, ihnen etwas größere Essensrationen zu geben, damit man sie nicht so häufig ersetzen muss. Menschen wurden als bloßes Verbrauchsmaterial betrachtet, während man sorgfältig darauf achtete, dass ihr Eigentum dabei auch ja nicht abhanden kam. Das ist es, was ich mit Absurdität meine.
Übrigens hatte ich gerade die Karte von einem 11-jährigen Mädchen. Es kamen ja auch Kinder ins KZ. Das hat mich doch etwas mitgenommen.
Wen es interessiert: In der ARD Audiothek gibt es einen aus meiner Sicht interessanten Podcast, der sich mit den Netzwerken der SS beschäftigt. Er heißt „NS-CLIQUEN Von Menschen und Mördern“.
Hallo t-m,
ich hatte zwar nach deinem Post den Begriff Effekten gegooglet, aber das Ausmaß dessen wird erst durch deinen Bericht „mit Inhalt gefüllt“. Aus Fernsehdokus kannte ich nur Bilder von zb Bergen an Brillen, Schuhen etc die von den ermordeten Menschen stammen - und natürlich von den Menschen die ihr Hab und Gut vor der Deportation in einen kleinen Koffer packen - das die Nazis den Menschen in den KZ’s ihre Sachen gelassen haben (bzw sich um die Verwaltung, „Nachsendung“ etc überhaupt „kümmern“) wäre mir nie in den Sinn gekommen. Ich dachte, das wäre alles gestohlen worden und „zurück nach Deutschland zur Verwendung“ gekommen…
Dachte eigentlich, ich weiß relativ viel über die Geschichte - doch eigentlich weiß ich gar nichts.
Es ist so absurd!
Das Wissen um die Zerstörung des Lebens (ich mag das jetzt nicht Schicksal nennen - und was anderes fällt mir nicht ein) eines jungen Menschen nimmt „natürlich“ mit.
Was einen ein wenig aufbauen kann: Mit jedem Dokument, das man erfasst, lässt jedem/jeder der Ermordeten eine Erinnerung zukommen und trägt dazu bei, dass die Menschen und der ganze Horror, das industrielle Morden nicht in Vergessenheit geraten. Das scheint mir wichtiger denn je.
Ich lese gerade den Roman von Gaëlle Nohant „All die gestohlenen Erinnerungen“, sehr beeindruckend, bedrückend und trotzdem zuversichtlich, da geht es um Effekten und den Umgang damit, kann ich nur empfehlen:
Genau, das, was ihr hier geschrieben habt, ist mir auch (negativ) aufgefallen.
Ein persönlicher Austausch über uns und unsere Arbeit hier fehlt irgendwie komplett in diesem Forum.
Ich finde mich hier auch schwer zurecht, weil es mir sehr unübersichtlich und unstrukturiert.
Informationen der selben Art findet man in unterschiedlichen Kategorien, die Überschriften sind sehr oft wenig aussagekräftig und ein richtiges Communitygefühl fehlt hier irgendwie- obwohl das doch gerade bei so einer wichtigen und umfangreichen Arbeit sehr sinnvoll und hilfreich wäre!
Das einzige, was hier ein bisschen Gemeinschaftssinn andeutet, scheint mir die Kategorie zu sein, wo man sich vorstellen kann - aber das war es dann auch schon, was das Persönliche angeht.
Vielleicht kann man ja wirklich irgendwie einen Bereich schaffen hier (z.B. dort, wo man sich vorstellen kann), in dem man sich, so wie hier, persönlicher austauschen kann.
Du triffst hier einen ( hinlänglich bekannten !) Nagel auf den Kopf!
Die Unübersichtlichkeit liegt aber nicht am fehlenden Gemeinschaftssinn, sondern eher an der (vorgegebenen) Struktur des Forums. Wir Freiwilligen haben darauf (bisher) keinen Einfluss.
Es wurden bereits Verbeserungsvorschläge gemacht, bis jetzt hat sich hier aber nichts bewegt.
Aber vielleicht ja demnächst, wenn auch den vielen ENC „Neulingen“ diese Dinge auffallen….
Einen schönen Tag allerseits!
Guten Morgen sanne,
ja, unübersichtlich ist das - ich dachte, als ich hier vor 14 Tagen angefangen habe das ich einfach nur zu blöd bin um das Muster der Sortierung zu verstehen. Mit der Lupe zum suchen bin ich auch nicht weiter gekommen, wenn man den Begriff nicht kennt, den man lesen möchte…
Aber - hier muss ich echt eine Lanze brechen für die „alten Hasen“ im Forum aus der Community - ich habe auf jede Frage sehr schnell eine Antwort bekommen.
Die Kategorie „stell dich vor“ ist eigentlich auch überschrieben mit „hier ist Platz für Austausch“. Als ich vor knapp 3 Wochen hier dazu gekommen bin hatte ich diese Beschreibung auch gelesen, allerdings dort nichts gefunden was über eine Begrüßung hinaus ging (und wurde dort auch sehr nett willkommen geheißen). Ich hatte den Eindruck, dass entweder persönlicher Austausch über die Arbeit hier dann entweder nicht gemacht wird oder woanders versteckt ist…
Und „small talk“ ist eh schwierig.
Was für mich einem Communitygefühl nahe kommt, ist das immer wieder die gleichen Personen sich viel Mühe machen, meine Fragen zu beantworten - da kennt man mit der Zeit ein paar Nicknamen /Namen. Ob das außerhalb der Challenge auch so ist, das diese so oft online sind weiß ich natürlich nicht - notfalls muss man mit /auf einer Antwort halt ein bisschen warten.
Mein Vorschlag war eine Art #Redebedarf einzuführen - dazu scheint sich dieser Discord-Channel-Themenverlauf zu entwickeln. (dürfte aber unter dem Namen für unsere Neuen auch schwer zu finden sein). @routebleue was meinst du - lässt sich das in ein leichter zu findende Kategorie verändern?
Hallo @ewei,die Kategorien sind ja vorgegeben.
Aber gut, dass du hierauf noch mal hingewiesen hast! (hatte ich selbst nicht mehr wirklich auf dem Schirm!)
Vielleicht könnte Arolsen diese Kategorie umbenennen – das wäre ja kein großer Aufwand - so dass nicht der Eindruck entsteht, dass man sich hier lediglich vorstellen kann (auch, aber eben nicht nur!). @mareike.hennies