Neuer Workflow: Karten aus Drancy

Liebe community,

morgen wird ein neuer Workflow online gehen. Dabei handelt es sich um Karteikarten aus dem französischen Lager Drancy. Ab dem Sommer 1942 entwickelte sich das Lager zur zentralen Durchgangsstation für Deportationen in die Vernichtungslager im Osten. Die Mehrheit der aus Frankreich deportierten Jüdinnen und Juden passierte Drancy.

Im Lager wurde für jede Person eine Karteikarte mit persönlichen Angaben sowie Informationen zu ihrer Festnahme und ihrem Weitertransport angelegt.
Die Kopien erhielten die Arolsen Archives vom Internationalen Komitee vom Roten Kreuz.

Gerne könnt ihr hier Fragen oder Anmerkungen zu dem Workflow sammeln.

Viele Grüße
Mareike

Dear community,

A new workflow will go online tomorrow. This involves index cards from the Drancy camp in France. Beginning with the summer of 1942, the camp evolved into the major transit station for people to be deported to the extermination camps in the East. Most Jews deported from France passed through Drancy.

For every person interned at the camp, a file card was created that included their personal data and information about their arrest and further transportation.
Copies of the cards were received by the Arolsen Archives from the International Committee of the Red Cross.

You are welcome to ask questions or collect comments about the workflow here.

Best regards,
Mareike

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Mir scheint, dass im Rahmen dieser Transporte immer wieder unklare / falsche Angaben notiert bzw. abgeschrieben wurden. Oft gibt es verschiedene Versionen von Namen, Orten, Geburtsdaten. Manches wurde wohl auch einfach nach Gehör notiert.
Und so lassen sich die tatsächlichen persönlichen Daten der Opfer von Laien wie mir manchmal schwer oder gar nicht finden, weil öffentlich zugängliche Quellen diese Widersprüche wiedergeben.

Ich könnte mir vorstellen, dass dies auf die chaotischen und verzweifelten Umstände dieser Transporte zurückzuführen ist. Auf die unmenschliche „Massenabfertigung“ ganzer Familien aus den unterschiedlichsten Ländern und in kurzer Zeit.
Sicher ahnten (wussten?) viele Schreiber, dass ein korrekt buchstabierter polnischer Geburtsort schließlich keine Rolle mehr spielen, keinen Unterschied mehr machen würde…
Und viel zu oft blieb wohl kein Familienmitglied übrig, um später irgendwo zu notieren, wie die Namen der Opfer richtig geschrieben wurden.
Dieser workflow berührt mich tatsächlich besonders.

für die Kinder und Margot Friedländer
3 Yiddish lullabies (aus verlässlicher Quelle)

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