Kuluna (?) GUZUK

  • Document ID: 138740153
  • Document Collection: 7-2-1-5_Briefe von Zwangsarbeitern und Zwangsarbeiterinnen
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Discussion Question

Kuluna (?) GUZUK - #ukrainian
Asked by @routebleue

sender:
Kuluna (Huluna?) GUZUK
Gemeinschaftslager der DAF Süd III „Fernblick“
Osnabrück

recipient:
Sofia GUZUK
[corrected: Kunka / Кунка, Haisyn Raion, Vinnytsia Oblast]

Das sog. „Gemeinschaftslager Süd III“ wurde 1942 auf dem Gelände des heutigen Wilhelm-Mentrup-Wegs östlich des Hauswörmannswegs errichtet. Zeitweise lebten hier bis zu tausend sog. „Fremdarbeiter“ oder „Ostarbeiter“. Das Lager war nicht wie andere Lager in Osnabrück an ein Werk angebunden; die hier untergebrachten Menschen leisteten Zwangsarbeit bei kriegswichtigen Unternehmen. Sie wurden aber ebenso in Privathaushalten und bei Räumarbeiten nach den alliierten Luftangriffen eingesetzt. Auch die zwei Bunker am Bröckerweg, in denen Zwangsarbeiter:innen selbst keinen Schutz suchen durften, wurden von diesen errichtet.
Teil des „Gemeinschaftslagers Süd III“ war seit 1943 das einzige bisher nachgewiesene sog. „Entbindungsheim für schwanger gewordene Ausländerinnen“im Raum Osnabrück: Schwangere Zwangsarbeiterinnen kamen aus Stadt und Umkreis in das „Lager Fernblick“, um mit Hilfe einer deutschen Hebamme ihre Kinder zur Welt zu bringen. Nach der Geburt mussten die Mütter mit ihren Kindern zu ihren Arbeitsstätten zurückkehren. Bis 1945 wurden auf der Berningshöhe 312 Kinder geboren. 42 Neugeborene verstarben hier kurz nach der Geburt, 37 weitere in den Stammlagern ihrer Mütter oder an deren Arbeitsstätten. Als Todesursache wurden auf den Karteikarten des Standesamtes Osnabrück „Herzkrämpfe“ oder „Lebensschwäche“ angegeben.
augustaschacht-osnabrueck.de/lager-fernblick

Zwangsarbeiterinnen-im-Lager-Fernblick