[Nummern-Namen-Kartei Männer Buchenwald - Part 8] 9682824

Document from the Arolsen Archives with the ID: 9682824

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Discussion Question

#belgian @velthove1

Marcel DURNEZ

http://www.getuigen.be/Getuigenis/Verheyen-Henk/het-sanatorium/tkst.htm#Marcel%20Durnez1

Pictures & story

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https://www.weiterleben.gedenkstaette-flossenbuerg.de/marcel-durnez

Marcel Durnez, 28. November 1926 – 15. November 2016

Marcel Durnez wächst in West-Flandern auf. Seine älteren Brüder, Gilbert und Daniël, erhalten 1943 die Aufforderung, sich zum Arbeitseinsatz für die Deutschen zu melden. Diesem Befehl wollen sie nicht nachkommen. Da auch Marcel die Zwangsrekrutierung droht, flieht er mit seinen Brüdern nach Frankreich. Dort werden sie verraten und im März 1944 von der Gestapo festgenommen.

Über die Konzentrationslager Auschwitz und Buchenwald werden sie im Mai 1944 ins KZ Flossenbürg verschleppt. Insgesamt werden circa 750 Belgier im KZ Flossenbürg und in seine Außenlagern inhaftiert. Knapp 400 von ihnen überleben nicht. Bei der Registrierung in Flossenbürg raten seine Brüder dem 17-jährigen Marcel Durnez, als Beruf Zimmermann anzugeben. Dies bewahrt ihn vor der Arbeit im Steinbruch. Alle drei Durnez-Brüder werden zunächst in den Werkhallen von Messerschmitt zum Flugzeugbau eingesetzt. Als wegen des Materialmangels die Arbeit knapp wird, versetzt die SS Marcels Brüder in den Steinbruch. Dort müssen sie fortan körperlich härteste Zwangsarbeit verrichten. Das ist ihr Todesurteil. Daniël Durnez erkrankt und wird in den Krankenbau gebracht. Dort besucht ihn Marcel jeden Tag, bis er am 28. Januar 1945 nur noch ein leeres Bett vorfindet. Die Leiche seines Bruders findet Marcel Durnez im Waschraum des Krankenreviers. Er erkennt sie an der Häftlingsnummer auf dem Unterarm.

Der andere Bruder, Gilbert Durnez, verletzt sich bei der Arbeit im Steinbruch am Fuß. Als er nicht mehr richtig marschieren kann, verprügelt ihn ein Kapo. Am 13. April 1945, zehn Tage vor der Befreiung des KZ Flossenbürg, stirbt Gilbert an den Folgen der Prügelattacke. Marcel Durnez wird auf einem Todesmarsch nach Dachau befreit.

Nach seiner Rückkehr ins belgische Geluwe traut sich Marcel Durnez nicht, seinen Eltern vom Schicksal der Brüder zu erzählen. Sie erhalten die Todesnachricht einige Tage später per Post. Nach dem Krieg arbeitet Marcel Durnez als Weber, später als Maurer. Er heiratet und wird Vater eines Sohnes.

Auch wenn die Erinnerung an die Lagerhaft für Marcel Durnez zeitlebens belastend ist, besucht er zusammen mit seiner Familie mehrmals die Gedenkstätte in Flossenbürg. Sein Sohn Yves Durnez fängt schon in jungen Jahren an, sich für die Geschichte seiner Familie zu interessieren. Yves‘ Neugier wird aber von seinen Eltern mit dem Verweis auf die psychischen Belastungen des Vaters ausgebremst. Auch Yves selbst merkt, dass die Lagerzeit seinen Vater immer noch belastet. Erst ab den 1990er Jahren sprechen die beiden in regelmäßigen kurzen Sitzungen über die Erinnerungen an den Nationalsozialismus und die Konzentrationslager.

Born 28 November 1926 - Geluwe - Wervik (B)
Deceased 15 November 2016 - Menen, aged 89 years old

Parents
Marcel Jeroom Durnez 1899-1956
Godelieve Margareta Ryckebosch 1899-1986

Siblings
M Gilbert Durnez 1923-1945
M Daniël Durnez 1924-1945
M Michiel Tobias Durnez 1930-2009
F Gabrielle Agnes Durnez 1931-1932

Marcel Durnez, holocaust-overlevende is niet meer… - ABL-History Forum (ablhistoryforum.be)

http://projects.karelwaignein.be/broere-1214/en.html